Letzte Woche wurde das Vorstandsteam von EUROP’age zu den Seniorentage für gutes Altern, „Assises nationales du Bien Vieillir“ in Straßburg eingeladen. Im Rahmen der Veranstaltung nahm eine Delegation an einer Podiumsdiskussion teil, die sich mit den Motivationen für grenzüberschreitendes Engagement im Bereich des Alterns beschäftigte. Neben Esther Ribic von EUROP’age waren auch Anne-Laure Maclot vom Département Moselle, derzeit Leiterin des Interreg-Projekts Senior activ II, sowie Claude Lhermitte vertreten. EUROP’age, gegründet 1987, setzt sich – so sieht es Satzung von Anfang an vor – für eine stärkere grenzüberschreitende Zusammenarbeit ein, um die Lebensqualität älterer Menschen in der Großregion nachhaltig zu verbessern. Mit Esther Ribic an der Spitze, ist EUROP’age Gründungsmitglied des CSGR, der sich für Lobbyarbeit und die Interessenvertretung älterer Menschen in Lothringen, im Saarland, Rheinland-Pfalz, Wallonien und Luxemburg engagiert. Claude Lhermitte aus Metz schilderte die Arbeit des Conseil des seniors de la Grande Région (CSGR).
Der Austausch bewährter Praktiken in der Seniorenpolitik wird von den Teilnehmern als essenziell für sozialen Fortschritt und nachhaltige Entwicklung angesehen. Dabei wurden typische Herausforderungen für Grenzregionen diskutiert, insbesondere im Bereich Gesundheit und Pflege, Übergang in die Rente, Umzug. Auch Hindernisse wurden thematisiert. Julien Kurtz, Referent bei der Beratungsstelle für Grenzgänger INFOBEST PALMRAIN, hob hervor, dass die Sprachbarriere nach wie vor das größte Hindernis für die Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Gebietskörperschaft Elsass, der Schweiz und Baden-Württemberg darstellt. Anne-Laure Maclot betonte zudem die unterschiedlichen Mentalitäten in den Ländern, insbesondere hinsichtlich der Verlängerung der Arbeitszeit. Thomas Hector, politischer Berater der Europäischen Föderation für Familienberufe (EFFE), erläuterte die Aufgaben seiner Organisation, einen konstruktiven europäischen sozialen Dialog im Bereich der Familienberufe zu fördern. Er begrüßte den wichtigen Schritt von den Vereinten Nationen in Richtung einer internationalen Konvention zum Schutz von älteren Menschen. Die Fortschritte auf EU-Ebene seien dagegen noch schleppend. Man hoffe, dass der neue EU-Kommissar für Generationengerechtigkeit, Jugend, Kultur und Sport, Glenn Micaleff, über den Umweg der Solidarität zwischen den Generationen für Fragen der Seniorenpolitik angesprochen werden kann.
Dazu hat die EU-Kommission eine neue Kampagne für ein Bürgerforum zur Generationengerechtigkeit aufgerufen: „Angesichts der aktuellen klimatischen, wirtschaftlichen und demografischen Herausforderungen dürfen wir keine Generation, weder heutige noch zukünftige, außen vor lassen. Deshalb erhalten EU-Bürgerinnen und –Bürgern die Chance, sowohl die Gegenwart als auch die Zukunft aktiv mitzugestalten“. EUROP‘age beteiligt sich an dem Prozess