Am europäischen Tag der jüdischen Kultur fand in Saarbrücken auf dem jetzt neu benannten „Platz der Erinnerung“ vor der Synagoge die Einweihung des Mahnmals: „Band der Erinnerung“, statt.
Aus den 98 eingereichten Entwürfe für den Wettbewerb der Landeshauptstadt gewann die Künstlergruppe: Mannstein und Vill, Berlin den 1. Preis. Die begehbare Skulptur aus Edelstahl ist 15 Meter lang, 2,60 Meter hoch und mehrfach geschwungen. Die freigelaserten Namen, Geburts-und Sterbedaten der ermordeten jüdischen Saarländer,innen, 1928 Opfer, geben dem Edelstahlband zu der gewundenen Form eine Transparenz.
Schon 2013 bei der Eröffnung des Erinnerungsortes: „der unterbrochene Wald“ an der Berliner Promenade, absteigend an der Freitreppe bis fast hinunter zum Willi-Graf-Ufer, wurde von Richard Bermann, dem damaligen Vorsitzenden der Synagogengemeinde, angemahnt, dass eine namentliche Benennung der Opfer zwingend notwendig ist.
Deshalb ist das nun aufgestellte Band weit mehr als ein Denkmal, jeder Betrachter kann sich an Hand der Namen und der Daten der Menschen eine Geschichte mit erschütterndem Inhalt vorstellen. Dieses Denkmal kann man verstehen wie einen Friedhof, denn es gibt sonst keinen Ort, an dem die Namen genannt werden, sagte Ricarda Kunger, die Vorsitzende der Synagogengemeinde Saarbrücken. Ihrem Wunsch,das Band möge vom Vandalismus verschont bleiben, kann man sich nur anschließen. Die Ansprachen hielten der Oberbürgermeister Uwe Conradt, die Ministerpräsidentin Anke Rehlinger, Ricarda Kunger und Daniel Botmann, Geschäftsführer des Zentralrates der Juden in Deutschland. Unter den Gästen waren alle Personen, die im Saarland wichtige Posten zum Thema „Erinnerungsarbeit“ bekleiden und viele in diesem Thema engagierte Menschen. Nach der Enthüllung des Schildes „Platz der Erinnerung“ und der Infotafel in drei Sprechen und jeweils einem QR code, war es die Aufgabe von Daniel Chaid, dem Kantor der Synagoge, das Totengebet, das Kaddisch, zu beten.
Birgit Grandhomme