Ob es um Gesundheit, Wohnraum, Einkommen oder Bildungsfragen geht: Ältere Menschen dürfen nicht länger als Stiefkind der Gesellschaft gelten und benachteiligt oder gar diskriminiert werden. Auch für sie und jeden Einzelnen von ihnen gelte das Menschenrecht, das nicht mit dem Renteneintritt aufhöre, forderte eine internationalen Fachtagung der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) mit UN-Vertretern im November in Bonn, bei der auch Europ’age Saar-Lor-Lux mit zwei Repräsentanten vertreten war. „Es geht um die Rechte Älterer – nicht nur um Schutz. Die Maxime muss lauten: Nichts über und ohne uns Ältere“, lautete eine der Kernbotschaften der Tagung. Referenten kamen dabei unter anderem aus Südafrika, Belgien, Portugal, Kanada, Israel, Großbritannien, Moldawien und Australien.
„Die Hälfte der Bevölkerung weltweit ist kritisch oder ablehnend gegenüber älteren Menschen eingestellt“, beklagte in Anlehnung an eine Studie der WHO der Präsident der portugiesischen Vereinigung, José Carreira gegen Altersdiskriminierung („Stop Idadismo“). In seinem Land, aber vor allem auch in den USA und Kanada hättem sich schon regelrechte Bewegungen gegen Ageismus organisiert, hieß es auf der Tagung, die unter dem Motto stand: „Die Stimme der Älteren bei den Vereinten Nationen“.
Sie war der Auftakt einer demnächst online fortgeführten Veranstaltungsreihe „Eine engagierte Zivilgesellschaft als Motor für eine alternsfreundliche Gesellschaft: ein internationaler Austausch“.
Einleitung und Schlussakzent der Tagung in Bonn setzte die Vertreterin der Zivilgesellschaft zu Fragen des Alterns bei der UNECE und Vorsitzende der AGE Platfform Europe, Dr. Heidrun Mollenkopf. Sie ist auch im Vorstand der BAGSO, der mehr als 130 Mitgliedsorganisationen für ältere Menschen in Deutschland angehören und die derzeit von der früheren Saar-Sozialministerin Dr. Regina Görner geführt wird. Europ’age Saar-Lor-Lux, in Bonn mit Präsidentin Esther Ribic und dem Pressebeauftragten Udo Lorenz vertreten, meldete Interesse an einer streng limitierten Mitgliedschaft in der BAGSO an.
Ina Voelcker von der BAGSO-Geschäftsstelle für Internationale Altenpolitik verwies darauf, dass die zunehmende Digitalisierung, der Klimawandel und die Alterung der Bevlkerung die Geselllschaften weltweit vor große Herausforderungen und Chancen stellten. Auch bei den Vereinten Nationen (UN) würden diese Themen diskutiert und Vereinbarungen dazu getroffen. Dabei müssten ältere Menschen mehr beteiligt und berücksichtigt werden.
Udo Lorenz
Fotos: @Bagso_Digho + José Carreira